Ratgeber Woche 38
Religiöse Empfindlichkeiten
Der gegenwärtige Papst wird wie wir wissen nicht wie zu früheren
Zeiten von Astrologen beraten. Wenn er nämlich auf deren Rat gehört
hätte, würde er sich den peinlichen Rückzug von Äusserungen
über den Islam sparen. Zusätzlich sind die Aussagen von Präsident
Bush zur aktuellen Weltlage für einen friedlichen Dialog nicht besonders
hilfreich.
Gereizte Stimmung
In der Welt ist die Stimmung um religiöse Fragen zu behandeln durch
verschiedene aktuelle Planetenstellung besonders heikel. Die Gefahr mit
Äusserungen über Religion ins Fettnäpfchen zu treten, ist
heute besonders gross. Die Empfindlichkeiten der Moslems sind in dieser
Hinsicht nicht zu unterschätzen. Das zeigen Fernsehbilder aufgebrachter
Menschen in den islamischen Staaten.
Angegriffener Selbstwert
Auf der anderen Seite, meist aus dem christlichen Lager, neigt man zu
überheblichen Standpunkten. Deswegen ist es nicht verwunderlich wenn
Äusserungen eines Vertreters einer anderen Religion eine solche Wirkung
erzielen können. Letztlich hat das aber mit dem persönlichen
Selbstwert zu tun. Empfindlichkeiten bezüglich der eigentlichen Wahrheit
können es nicht sein, denn Wahrheit ist nicht von einer Person abhängig.
Wahrheit steht über der Religion
Die Wahrheit ist nicht vergleichbar mit einer Glaubensehre, auch wenn
sich speziell die grossen Religionen gewisse Dogmen gegeben haben. Die
Fähigkeit zum Erkennen tiefer liegender Wahrheiten und Zusammenhänge
ist nicht so leicht erreichbar. Angesammeltes Wissen ist noch keine Weisheit.
Diese erfordert nicht nur Erfahrung sondern auch eine gewisse ethische
Reife.
Gegenseitiger Respekt
Wir können also davon ausgehen, dass es bei der gegenwärtigen
Auseinandersetzung um religiöse Fragen nicht um die Wahrheit an sich
geht, sondern um die gegenseitige respektvolle Anerkennung der eigenen
religiösen Praxis und Mentalität. Wer das erkennt wird kaum
trennende Zitate oder Worte öffentlich äussern. Besonders weil
diese wie eine Zündschnur das emotionale Pulverfass zur Explosion
bringen könnten.
Richtige Ausrichtung gefragt
Gefragt sind von unseren religiösen und weltlichen Führern also
Weisheit und die richtige Ausrichtung hinsichtlich einer immer näher
zusammenrückenden Menschheit. Dabei gibt es immer noch viel zu viele
die unter nicht akzeptablen Bedingungen ihr Leben fristen müssen.
Wer sich um eine Religion oder Glaubensrichtung streitet, hat im Grunde
noch nicht begriffen, dass die Konzentration auf das Gemeinsame in allen
Religionen auch das Verbindende und Frieden bringende Element ist.
Diesen
Artikel als Pdf-File zum Ausdrucken
Weitere interessante Artikel
und Gratissprechstunden jede
Woche neu in der Rubrik Telefon sowie die Gedanken grosser Denker zum
Jungfrauthema auf der Startseite
|